Selbstporträts

Selbstporträt im hohen Venn

Inspiriert durch einen Fotowalk mit der lieben Jessy von jessylee.de , fuhr ich an einem nebligen Mittwochmittag nach Belgien ins hohe Venn. Um mich in eine positivere Stimmung zu versetzen, fuhr ich laut singend mit dem Auto gut 1 1/2 Stunden von zu Hause nach Belgien. Im hohen Venn angekommen standen nur wenige Autos auf dem Parkplatz und mein Herz hüpfte vor lauter Vorfreude, das ich in Ruhe fotografieren kann. Der Rucksack war fertig gepackt, die Akkus geladen, die Speicherkarten frei und ich hatte ein kleines Sträußchen Trockenblumen dabei, um keine Pflanzen vor Ort der Natur zu entnehmen.

 

Mein Wanderrucksack trägt sich dank Beckengurt sehr bequem und ein Stativ passt auch in den Rucksack hinein. Dann baumelt es nicht an der Seite, wie es bei vielen Fotorucksäcken der Fall ist. Für mich ist das einfach bequemer zu tragen. Der Eingang zum hohen Venn ist durch ein kleines Holztor gekennzeichnet und das erste Stück ist ein unbefestigter Weg, bei dem es lediglich galt einigen Pfützen auszuweichen. Das Moor selber ist durch Stege geschützt und hat den Vorteil das die eigenen Füße schön trocken bleiben. Ein dichter Nebel lag über dem gesamten Moor, alle Geräusche waren nur gedämpft zu hören und es war so eine friedliche Stimmung. In der gesamten Zeit dort sind mir lediglich 2x andere Besucher begegnet. Dadurch war ich von Beginn an sehr entspannt und es viel mir leicht vor der Kamera zu experimentieren.

 

Durch den vorangegangenen Fotowalk hatte ich schon Bilder und Ideen im Kopf, die nur darauf warteten herauszukommen. Um Gewicht zu sparen waren nur 2 Objektive im Rucksack, ein 50mm 1,8 und ein 85mm 1,8.  Bei dem Fotowalk war ein wunderschönes Bild von einer Frau in einem langen Mantel, von hinten in der Bewegung entstanden. Mit dieser Idee im Kopf habe ich dann begonnen. Also erstmal das Stativ aus dem Rucksack heraus und dieses aufstellen, die Kamera mit dem 85mm Objektiv darauf und die Kamera dann noch mit dem Handy verbinden.

Es war gar nicht so einfach das gewünschte Bild zu bekommen. Eine Bewegung hinzubekommen, die natürlich aussah war gar nicht so einfach und so hieß es ausprobieren und so lange Bilder aufnehmen bis ich zufrieden war. So ging es mit den verschiedenen Ideen weiter. Für eine Idee nehme ich immer mehrere Bilder auf und variiere dabei die Posen. Manchmal sind es nur kleine Varianten, die im Bildergebnis einen großen Unterschied ausmachen und dann erst am großen Monitor zu Hause zu sehen sind. 

Zusätzlich zu dem großen Stativ hatte auch mein kleines Mini-Stativ seinen Weg in den Rucksack gefunden. Damit ist die Kamera schnell auf eine geringe Höhe gebracht und hat trotzdem die volle Bewegungsfreiheit. Jetzt kam auch der kleine Trockenblumenstrauß zum Einsatz. Meine Winterschuhe haben einen umlaufenden Schnürsenkel und so war es leicht die Blümchen an dem Schuh zu befestigen. Auch hier galt es durch ausprobieren eine schöne Position zu finden und so ging es mal ein Stück nach vorne oder hinten, nach rechts oder links und ein wenig im Kreis.

  

Der Nebel war so dicht und tief so das nach kurzer Zeit alles von einem leichten, nassen Tropfenfilm überzogen war. Die Kamera und die Stative hat es nicht gestört und irgendwie passte es zur Stimmung, dass meine Haare auch nass wurden und die zuvor zu Hause sorgfältig geföhnte Frisur sich langsam verabschiedete. Auch bei den formatfüllerenden Portraits hat es die Bildwirkung nur unterstützt. Mit dem 85mm Objektiv waren die Ganzkörperportaits problemlos möglich. Nur bei den formatfüllenden Portraits war es etwas schwierig die richtige Position der Kamera, auf dem Stativ einzustellen. Das schwierigste war die richtige Höhe zu treffen. Nach einigen Versuchen hatte es dann doch geklappt. Um es mir dann ein wenig zu erleichtern, gab es noch einen Objektivtausch und das 50mm Objektiv kam zu seinem Einsatz.

  

 Mit Temperaturen nur ein wenig über dem Gefrierpunkt, wurde es nach 1 1/2 Stunden doch langsam ein wenig ungemütlich und meine Hände hatten mittlerweile auch eine andere Farbe angenommen und waren ganz rot vom fotografieren ohne Handschuhe.

Bei den letzten Bildern bin ich dann wirklich vor der Kamera herumgehüpft, um vielleicht wieder ein bisschen warm zu werden. Ob ich das auch gemacht hätte, wenn andere Menschen zugesehen hätten, weiss ich nicht. Es hat aber ziemlich viel Spaß gemacht. So packte ich mit einem guten Gefühl, vielen neuen Bildern auf der Speicherkarte und gut gelaunt die Stative und die Kamera ein und machte mich auf den Rückweg zum Auto. 

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